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Übersicht der Siemens-Drucktastenstellwerke

Die folgende Tabelle, von Siemens im Jahr 1958 erstellt, gibt Auskunft über die verschiedenen Eigenschaften der Stellwerke. Da gerade die erste Version des Spurplanstellwerks auf den Markt gekommen war, findet sich nur eine Spalte "Sp Dr S" (heute Sp Dr S57). Teilweise wurden die technischen Daten später noch verändert. So reicht z.B. die hier angegebene Anzahl von acht Fahrstraßen beim Dr S2 im Allgemeinen nicht mehr für Stellwerke aus, die auf Strecken mit Gleiswechselsbetrieb eingesetzt sind. Eine entsprechende Erweiterung war notwendig.

Dr-Stellwerksbauarten 1) Dr I Dr S Sp Dr S Dr S 3(2) Dr S 2 E Dr 2 b 2) E Dr 2 u (f) 3) E Dr 1 (f) 4) Dr S-Abl
Anwen-
dungs-
bereich
(Bahnhofs-
größe)
Weichenanzahl beliebig 9 bis ca. 50 max. 8 2 (4 möglich) 2 (4 möglich) 2 Rückfall-
weichen
beliebig
Zugstraßenanzahl beliebig beliebig max. 8 8 (12 möglich) 8 (12 möglich) 4 -
Rangierstr.-anz. beliebig - - -
Gleisisolierung mit (ohne ist möglich, dann kein fahrstraßenmäßiger Weicheneinlauf) mit mit (ohne ist möglich) ohne nur Hauptgleis ohne mit
Bedienung
(Fern-
steuerung möglich)
Bed.-einrichtung Stelltisch Stelltisch Stellkasten Stellkasten (keine Tischfelder) Stelltisch
Bedienungs-
personal
Fahrdienstleiter oder Wärter Fahrdienst-
leiter oder Wärter
Fahrdienst-
leiter
Fahrdienst-
leiter
Zugpersonal (nur bei Kreuzungen oder Ortsbetrieb) Zugpersonal (nur bei Rangier-
betrieb)
Wärter
Fahr-
straßen
Fahrstraßen-
bildung (Weichenstellung, Flankenschutz)
fahrstraßenmäßiger Weicheneinlauf
fahrstraßenmäßiger Flankenschutz
Selbsttätige Flankenschutz-
suche von Fahrwegweichen ausgehend
Weichen-
Einzelstellung
Weichen-
Einzelstellung
vorzugsw. zuggesteuert mit selbstt. Weichen-
einlauf
- vollautomat. Weichen-
steuerung durch die ablaufenden Wagen, mit Vorspeicherung; Ablaufstraßen mit selbsttätigem Weicheneinlauf
Fahrstraßen-
auflösung
Gesamt-
auflösung
(oder grob unterteilt)
teilfahr-
straßen-
weise
von Weiche zu Weiche Gesamtauflösung Gesamtauflösung - von Weiche zu Weiche
Signal-
stellung
Hauptsignale gehen nach Zugstraßenfestlegung selbsttätig auf "Fahrt" Einfahrsignale mit Annäherungs-
beleuchtung; (E Dr 2uf: Ausfahrsignale ferngesteuert)
mit Annäherungs-
beleuchtung oder mit Dauerlicht; (E Dr 1f: Ein- und Aus-
fahrsignale ferngesteuert)
-
Ersatzsignale Stellung von Hand; Abschaltung selbsttätig durch Zeitschalter teilweise keine Ersatzsignale - - -
Rangiersignale gehen bei Zug- und Rangierstraßeneinstellung selbsttätig auf "Fahrt" Einzelstellung - - - Abdrücksignale wärterbedient
Haltfall selbsttätig durch Zug- bzw. Rangierfahrt (falls keine Gleisisolierung vorhanden, Haltfall der Rangiersignale durch Zeitschalter) durch Zeitschalter -
Relais-
anlage
Relaistypenanzahl
(einschl. Gleisrelais)
14 10 4 9 9 4 4 1 bei älteren Anl.: 6
bei neueren Anl.: 2
Relaisgruppenanz. 8 12 17 8 8 6 6 - 4
Relaisgestell-
aufstellung
freie Aufstellung in besonderem Relaisraum Relaisschrank im Bedienungsraum Wandkasten freie Aufstellung in besonderem Relaisraum
Anteil der frei (nicht in Gruppen) geschalteten Relais 60 bis 70% 30 bis 40% etwa 5% etwa 50% 5-20% <5% 100% bei älteren Anl.: 40-50%
bei neueren Anl.: 5-15%
Zwischengestell-
verkabelung
mit Zwischenverteiler Zwischenverteiler; Ringleitungen; Spurverkabelung <= 8 Gestelle: wie Dr S2
> 8 Gestelle: wie Dr S
Steckb. Kabelver-
bindungen (ohne Zwischen-
verteiler)
- - - mit Zwischen-
verteiler
Stromver-
sorgung
a) Betriebs-
spannung
b) Versor-
gung im Regelfall
c) Versor-
gung bei Netzausfall
Weichen a) 380 V Drehstrom; b) Netztrafo; c) Batterie 60 V_ -> rot. Umformer 60 V_/380 V~ -> weiter wie b) a) 380 V Drehstrom 5)
b) Netztrafo
c) -, Weichen müssen gekurbelt werden
- a) 120-150 V_ 6)
b) Batterie
c) Batterie
Signale a) 12 V~; b) Netztrafo 220 V~ -> Trafo 220 V~/12 V~ am Signalmast; 7); c) Batterie 60 V_ -> rot. Umformer 60 V_/220 V~ -> weiter wie b) a) 12 V_, 20 V_, 30 V_
b) Netztrafo 220 V_ -> Trafo am Signal bzw. Netztrafo -> Gleichrichter -> Vorwiderst.
c) Batterie 60 V_ -> rot. Umformer 60 V_/220 V_ bzw. Batterie direkt -> Vorwiderstand
a) 12 V_, 20 V_, 30 V_
b) Batterie 60 V_ + Vorwiderstand
c) wie bei b)
a) 12 V_
b) Batterie 24 V_ + Vorwiderstand
c) wie bei b)
-
Meldelampen a) 24 V~ (Zugnummernfelder 6 v~); b) Netztrafo; c) Batterie 60 V_ -> rot. Umformer 60 V_/220 V~ -> weiter wie b) 7) a) 24 V_
b) Batterie 24 V_
c) wie bei b)
wie bei Dr S
Gleisstromkreise a) am Gleis < 10 V; Dampfbahnen: Gleich- oder Wechselstrom 50 Hz; Strombahnen: Wechselstrom 100 Hz oder 125 Hz;
b) Gleichstrom: Batterie oder Netzgleichrichter; Wechselstrom 50 Hz: Netz 220 V~; Wechselstrom: 100 bis 125 Hz: Netz 220 V~ (bis 2 kVA: ruhender Frequenzwandler, über 2 kVA: rot. Umformer 7))
c) Gleichstrom: Batterie; Wechselstrom: Batterie 60 V_ + rot. Umformer 50 Hz bzw. 100 Hz bzw. 125 Hz
- Dampfbahn: a) 12 V_; b) Batterie 12 V_; c) wie bei b)
Strombahn: a) 100 Hz; b) wie bei Dr S; c) wie bei b)
Signalrelais a) 60 V_; b) Batterie 60 V_ bzw. besonderer Gleichrichter; c) Batterie 60 V_ a) 24 V_
b) Batterie 24 V_
c) wie bei b)
wie bei Dr S
Batterieladung Pufferung mit Gleich-
richter, um-
schaltb. auf Ladung
Ältere Anlagen wie bei Dr I, neuere Anlagen wie bei Sp Dr S 1. Magn. geregelter Gleichrichter für Direktspeisung der Verbraucher
2. Ladungserhalt der Batterie durch Zusatzgleichrichter
3. Lagegleichrichter (Anschaltung bei Bedarf)
Pufferung mit Gleichrichter, umschaltbar auf Ladung
Notstrom-
versorgung
Stationäres Dieselaggregat 380 V~ oder 2. unabhängiges Netz Größere Anl.: s. Dr S
Kleinere Anl.: s. Dr S 2
Anschluß-
möglichkeit für transportables Dieselaggregat
- - - stationäres Dieselaggregat

1) Dr = Gleisbildstellwerk mit Drucktastenbedienung
2) E Dr 2 b: für ständig mit Personal besetzte Bahnhöfe
3) E Dr 2 u: für unbesetzte Bahnhöfe; E Dr 2 u f: für ferngesteuerte Bahnhöfe
4) E Dr 1 f: für ferngesteuerte Bahnhöfe
5) E Dr 2 u: Weichen auch für 60 V_, gespeist aus Batterie 60 V_
6) Weichen auch für 380 V~; dann ständig rot. Umformer mit Bereitschaftsmotor (~) für Sofortbereitschaft bei Netzausfall
7) Bei kleinen Anlagen gemeinsamer Umformer für Signale und Meldelampen, häufig auch für Gleichstrom-Kreise 50 Hz; bei großen Anlagen: getrennte Umformer


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www.stellwerke.de - Letzte Änderung am 25.06.2001
Holger Kötting